Faktencheck zum Handlungskonzept Wohnen und dem Wohnbauflächenprogramm

1.1 Gewinnung neuer Bürger aus den Nachbarkommunen als Strategie

Die Begründung für die Forderung nach 800 neuen Wohnungen pro Jahr findet man ab Seite 46 [1]. Für die Bevölkerungsentwicklung lag für Bochum 2016/2017 eine leicht rückläufige Prognose vor. Dem wollten die bei der Erstellung des Handlungskonzept Wohnen beteiligten Akteure entgegensteuern.

Durch ein zusätzliches Wohnungsangebot sollen Zuzüge von Auszubildenden und Studierenden, jungen Beschäftigten, Familien und Senioren (Wachstumsvariante V2) – auch aus den Nachbarstädten (Wachstumsvariante V3) – generiert werden (siehe Anhang, Bild 1 und Bild 2). Im Folgenden wird dann berechnet, wie viele Wohnungen neu zu bauen wären, um diese Stra­tegie aufgehen zu lassen.

Quelle: [1], Seite 46
Quelle: [1], Seite 47

In einer Pressemitteilung vom 19.02.2020 [16] stellt die Stadt Bochum vor, dass im Jahr 2019 die Einwohnerzahl auf 372193 angestiegen ist. Somit ist also bereits 2019 das für 2030 gesetzte Ziel für die Einwohnerzahl erreicht worden. Die Stadt Bochum veröffentlicht aktuelle Zahlen zur Entwicklung der Bevölkerung in Bochum [17]. Es ist seit 2013 ein Aufwärtstrend zu erkennen, auch wenn die Bevölkerung im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 wieder leicht zurück gegangen ist.

Aber: Im Jahr des Zusammenschlusses von Bochum und Wattenscheid 1975 hatte die neue Stadt in ihren heutigen Grenzen 434.905 Einwohner, also rund 62.000 mehr als heute. Damals allerdings war die Wohnfläche pro Kopf bedeutend geringer. Das heißt: Während der Jahrzehnte der Schrumpfung ist der vorhandene Wohnraum immer großzügiger auf die verbliebene Bevölkerung verteilt worden.

Quelle [17]

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