Wer „PIK ist Trumpf“ sagt, muss seine Ökokonten offenlegen!

Seit 2021 läuft in Bochum das Projekt „Produktionsintegrierte Kompensation“, kurz PIK. Allgemein bekannt sein dürfte PIK eher als Kartenfarbe u.a. im Skat-Spiel.
Im Umweltausschuss wird am 08.05.2024 über den derzeitigen Stand des PIK-Projekts berichtet werden. Nach der Mitteilungs-Vorlage ( https://wolke.bo-aktiv.de/s/240505WolMittVerw20240500PIKS ) soll es eins der größten Naturschutzprojekte in Bochum sein. Der Stadt soll eine Vorreiterrolle zufallen, wes-halb Ende Mai/Anfang Juni 2024 eine Feldexkursion mit interessierten Nachbarkommunen, dem RVR und Vertreter*innen aus Politik, Landwirtschaft und Wissenschaft erfolgen soll.
„PIK ist Trumpf“ für Bochum, so klingt zumindest die Vorlage. Oder sollte es sich um ungeahnte Buchungsmöglichkeiten aus einem neu geschaffenen Ökokonto handeln? Müsste sich die Bauverwaltung dann bei der Neuversiegelung ökologisch wertvoller Freiflächen keine Kopfschmerzen mehr machen?
Das Netzwerk meint: Ein angeblich so wichtiges Naturschutzprojekt darf in Zeiten, in denen die Zivilgesellschaft aktiv an der Erstellung einer Nachhaltigkeitsstrategie mitgearbeitet hat und zukünftig bei der Umsetzung beteiligt werden muss, nicht allein im Rathaus diskutiert werden.
Das Netzwerk hat deshalb für die Sitzung des Umweltausschusses mit seiner Eingabe (https://wolke.bo-aktiv.de/s/240505Wol24erEingabeOekokontoPIK ) nach § 24 Gemeindeordnung u.a. angeregt, der Öffentlichkeit in Präsenzveranstaltungen und online das für PIK eingerichtete gesonderte Ökokonto der Stadt Bochum sowie dessen Anwendung und Auswirkung beim Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft vorzustellen.
Hierbei soll u.a. darüber informiert werden, ob es mehrere Ökokonten gibt, wer diese führt, wer sie einsehen kann, wie viele Flächen mit den durch PIK generierten 1,2 Millionen Ökopunkten versiegelt werden können, ob die Ökopunkte für bereits laufende Bebauungsplanverfahren verbraucht sind und ob es ein Kompensationspflanzungskataster gibt und wer dieses einsehen darf.
Öffentlich zu diskutierende Fragen gibt es also reichlich!