Prüfsteine für das neue Bochumer Handlungskonzept Wohnen

Die Evaluation des Handlungskonzepts Wohnen ist in vollem Gange und wird in Kürze in die öffentliche Diskussion eingebracht. Das Bündnis „Gutes Wohnen für Bochum“ hat sich in den vergangenen Monaten mit der wohnungspolitischen Lage in der Stadt beschäftigt. Als Ergebnis veröffentlicht das Bündnis jetzt seine Prüfsteine für sinnvolle Maßnahmen, die das neu formulierte Handlungskonzept Wohnen enthalten sollte.

Aufgrund der bisherigen Entwicklung befürchtet das Bündnis, dass das neue Handlungskonzept Wohnen genauso einseitig auf Neubau ausgerichtet sein könnte wie das alte von 2017. Dabei wurde das darin formulierte Ziel, jährlich 800 Wohnungen neu zu bauen, nur in einem einzigen Jahr erreicht. Da sich seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau dramatisch verschlechtert haben und fast alle Wohnungsunternehmen ihre Baupläne stark zusammengestrichen oder ganz eingestellt haben, hält das Bündnis ehrgeizige Neubauziele für noch unrealistischer als 2017. Eine Alternative kann also nur in einer Reaktivierung derzeit ungenutzter Wohnfläche (Stichwort: Leerstände, Schrottimmobilien) und in einer besseren Verteilung vorhandener Wohnfläche bestehen.

Baufertigstellungen in Bochum:
2017:   568
2018:   571
2019:   372
2020:   961
2021:   659
2022:   401

Das Bündnis „Gutes Wohnen für Bochum“, ist in Folge der Erklärung „Für eine soziale und ökologisch zukunftsfähige Wohnungspolitik“ im Jahre 2021 entstanden. Ihm gehören 17 Organisationen aus dem politischen, Sozial- und Umweltbereich an, u. a. DGB, Mieterverein, Stadt für Alle, attac und Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung.