Faktencheck zum Handlungskonzept Wohnen und dem Wohnbauflächenprogramm

Ziele [1]

Auf Basis von Analysen, Prognosen, Beteiligungsveranstaltungen und Gesprächen mit Schlüsselpersonen setzt das Handlungskonzept Wohnen für die Entwicklung des Wohnungsmarktes elf Ziele:

Ziel 1: Wachstumspotenziale nutzen

Bochum möchte als attraktive Großstadt der Metropole Ruhr künftig die vorhandenen Wachstumspotenziale bestmöglich nutzen, insbesondere mit Blick auf die bisherige negative Umzugsbilanz innerhalb der Wohnungsmarktregion. Dafür sollen einerseits die Bochumer Haushalte durch ein attraktives Wohnraumangebot langfristig an ihren Wohnstandort gebunden, andererseits auch Zuzüge von Haushalten aus den Nachbarkommunen generiert werden.

Ziel 2: Jährlich 800 neue Wohnungen

Für die in Bochum lebenden Menschen soll Wohnraum in ausreichender Menge und Qualität vorhanden sein. Daher sollen in kurzfristiger Perspektive jährlich 800 neue
Wohnungen in Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern geschaffen werden, davon 200 im geförderten Wohnungsbau.

Ziel 3: Wohnortbindung von Studierenden

Ein besonderes Potenzial der Stadt Bochum liegt in ihrer Bedeutung als Bildungsstandort. Menschen, die in Bochum ein Studium oder eine Ausbildung absolvieren, müssen für den Umzug nach Bochum gewonnen und auch nach dem Abschluss an den Wohnstandort gebunden werden.

Ziel 4: Wohnbau für Familien

Eine signifikante Abwanderungstendenz war in den vergangenen Jahren bei den Familienhaushalten festzustellen. Dieser Entwicklung begegnet die Stadt Bochum mit der Bereitstellung geeigneter Wohnbauflächen für Familienhaushalte aller Art und einer vorausschauenden Wohnungsbaupolitik.

Ziel 5: Wohnraum für Ältere

Der demografische Wandel ist neben dem wirtschaftsstrukturellen Wandel als wichtigster Metatrend anzusehen, dem auch Bochum unterliegt. Eine unmittelbar damit einhergehende Konsequenz ist die Alterung der Gesellschaft, welche neue Anforderungen an das Wohnen mit sich bringt. Daher soll das Angebot an barrierefreiem und -armem Wohnraum in Neubau und Bestand weiter ausgebaut werden.

Ziel 6: Soziale Wohnraumförderung

Angesichts des signifikanten Rückgangs der Sozialwohnungsbestände gilt es, die Wohnraumversorgung einkommensschwacher Haushalte auch künftig zu sichern. Daher strebt die Bochumer Wohnungspolitik die intensivierte Förderung des Neubaus mietpreisgünstiger Wohnungen – in kurzfristiger Perspektive jährlich 200 Wohnungen – sowie den Erhalt bestehender preiswerter Wohnungen an.

Ziel 7: Entwicklung der Wohnungsbestände

Der Bestandsentwicklung kommt in Bochum eine besondere Bedeutung zu: Die Wohnungsbestände sind den gestiegenen Ansprüchen an zeitgemäßen Wohnraum im Allgemeinen sowie den mit der Energiewende und dem demografischen Wandel einhergehenden Anforderungen im Speziellen anzupassen. Die Bochumer Wohnungspolitik möchte die Erneuerung des Wohnungsbestandes fördern und strebt den kontinuierlichen Ausbau der energetischen Modernisierung und die ganzheitliche barrierearme Anpassung der Wohnquartiere an.

Ziel 8: Quartiersentwicklung

Die Attraktivität und Lebensqualität der Wohnquartiere soll weiter gesteigert werden. Dies soll geschehen, indem gemeinschaftlich vorhandene Defizite abgebaut und Potenziale genutzt werden. Dabei soll das Prinzip der Mischung auf Quartiersebene beispielsweise durch das Angebot unterschiedlicher Wohnformen gewahrt werden, da dieses eine ganz besondere Qualität bildet. Die Bochumer Wohnungspolitik möchte die Quartiersentwicklung und die Kooperation der lokalen Akteure fördern, weil von Aufwertungen alle profitieren.

Ziel 9: Nachhaltige Entwicklung

Bochum soll sich nachhaltig entwickeln. Dafür sind die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Ansprüche an den Raum miteinander in Einklang zu bringen. Die Bochumer Wohnungspolitik orientiert sich bei der Inanspruchnahme von Fläche an dieser Zielstellung.

Ziel 10: Rahmenbedingungen für ein gutes Miteinander

In der weltoffenen Stadt Bochum sollen ausnahmslos alle Bochumerinnen und Bochumer – ob langjährige oder neue Bürgerinnen und Bürger – auch zukünftig gerne wohnen. Die Wohnzufriedenheit der Bochumer Bevölkerung soll gesteigert werden, insbesondere auch dadurch, dass die Rahmenbedingungen für Integration, Inklusion sowie gesundes Wohnen weiter optimiert werden.

Ziel 11: Gemeinsamer Prozess

Die Stadt Bochum strebt eine Vereinbarung von Wohnungsmarktakteuren, Politik und Verwaltung an. Es soll gemeinsam am Erreichen dieser Ziele gearbeitet werden.

(siehe hierzu auch 1.5 „Allianz für Wohnen“)

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