Neues von der Opeltrasse

Wetten, dass die angekündigte A448-Brücke für die Opeltrasse nicht mehr kommt!

Das erste Teilstück der Opeltrasse ist am 16.10.2025 von der Springorumtrasse bis zur Wohlfahrtstraße offiziell freigegeben worden. Ein Redakteur der Lokalpresse hat am Tag der Freigabe auch gleich einen dort seinen Hund ausführenden ehemaligen Opelaner interviewt. Der war von der Trasse ebenso begeistert wie ein Radfahrer, der den freigegebenen ersten Kilometer gleich mal testen musste.

Hätte der Reporter am gleichen Tag Menschen in Steinkuhl gefragt, die sich gleichzeitig im Bereich der bis zum Brückenbau über die A448 geplanten Umleitung aufhielten, hätte er etwas ganz anderes gehört. Die Stimmung dort: Überraschung bis Entsetzen über die Ausmaße der zurzeit für die Umleitung durchgeführten Arbeiten und die Zahl der bereits gefällten Bäume! 

In einer Informationsveranstaltung im März diesen Jahres war noch von einer 3 m breiten Trasse über die Feuchtwiese die Rede, für die keine Bäume gefällt werden müssten. Die Trasse sollte entlang des dortigen Waldes gelegt werden. Die mittlerweile weitgehend durch eine Plane wasserdicht abgebundene und geschotterte Trasse wird wohl 4 bis 5 m breit werden. Mehr als zehn Bäume mit einem Durchmesser von teilweise mehr als 20 Zentimetern sind allein am Waldstück vor der Wegführung über die Feuchtwiese gefällt worden. In einer Mitteilung der Verwaltung für die Sitzung des Umweltausschusses im Dezember 2024 hieß es noch, es würde ein „provosorischer Weg“ entstehen. 

Angesichts des sichtbar gewordenen Ausmaßes der angeblich vorübergehenden Umleitung ist wohl überwiegende Ansicht vor Ort: eine Brücke wird nicht mehr gebaut werden!

Hierfür spricht auch: Bis heute ist dem zuständigen Umweltausschuss keine Planung für den Brückenbau vorgelegt worden. Dabei sollte ein Beschluss zum  Brückenbauwerk doch schon im Sommer 2025 vorliegen. Da klingt es dann auch wenig überzeugend, wenn Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke in der letzten Ratssitzung auf eine Einwohnerfrage antwortet, die Planungsleistungen für den Neubau der Brücke seien im Juli 2025 in Auftrag gegeben worden und der Bau sei für 2027 vorgesehen. Soll etwa am Umweltausschuss vorbei geplant und gebaut werden? 

Vor Ort glaubt zumindest kaum noch jemand, dass eine Brücke gebaut werden soll. Schließlich hieß es in der Info-Veranstaltung doch auch, die vorübergehende Wegeführung solle auch nach dem Brückenschlag über die A448 erhalten bleiben – als zusätzliche Wegeführung insbesondere für zu Fuß Gehende. Bei der angeblich nur vorübergehenden Wegeführung handelt es sich also unabhängig vom Bau einer Brücke um eine Dauerlösung!

Dabei ist zurzeit noch nicht einmal erkennbar, dass die größte Gefahrenstelle einer Wegeführung durch Wald und Wiese in Griff zu kriegen wäre. Befestigung und Ausmaß der Trasse allein können die Überflutungsproblematik im Übergang vom Wald zur Wiese wohl kaum beseitigen. Während an anderer Stelle der Wegeführung Rohre installiert sind, um offenbar eine Überflutung der Trasse nach Starkregenereignissen zu verhindern, sind entsprechende Vorkehrungen hier zurzeit nicht erkennbar. Ausreichende bauliche Schutzmaßnahmen dürften hier ohne weitere Eingriffe in den Wald auch kaum durchführbar sein.

Seit Tagen ist feststellbar, dass immer wieder Radfahrende von der Steinkuhlstraße auf die frei zugängliche, als Rad-/Fußweg beschilderteTrasse einbiegen – um dann feststellen zu müssen, dass sie noch nicht bis zur Markstraße durchkommen. Das soll sich mit Fertigstellung der Umleitung ja ändern. Ob dann in einigen Jahren die in der Info-Veranstaltung im März 2025 angegebenen ca. 4 Millionen € für einen Brückenbau ausgegeben werden, obwohl bis dahin die Radfahrenden diese großzügige Wegeführung durch Wald und Wiese angenommen haben dürften, erscheint mehr als zweifelhaft. 

Deshalb: die Wette gilt – die Brücke über die A448 für die Opeltrasse wird nicht kommen!