Die Castroper Straße soll im 2. Bauabschnitt zwischen Planetarium und Stadion ausgebaut werden. Das hat der Mobilitätsauschuss bereits im April 2024 mit Grundsatzbeschluss zum Vollausbau entschieden.
Die Verwaltung hat dann erst im November 2024 zu einer „Informations- und Beteiligungsveranstaltung“ eingeladen und eine Möglichkeit zur Online-Stellungnahme bis zum 10.12.2024 angeboten. Eingeräumt wurde diese „Beteiligung“ aber nur „den direkt Betroffenen, das heißt den Anwohnenden und Eigentümer:innen“. Die Einladung zur Versammlung erfolgte über den Briefkasten. Der Zugang zur Online-Abfrage erfolgte über einen QR-Code auf den Postwurfsendungen (siehe https://bochum-mitgestalten.de/anwohnende-castroper-strasse ).
Beteiligung darf aber nicht auf die vor Ort Betroffenen beschränkt werden! Alle an der Planung Interessierten müssen sich informieren und mitwirken können!
Nach der Veranstaltung im November 2024 befürchteten die letztendlich Eingeladenen vor Ort Parkraumprobleme. Damit gingen sie im Januar 2025 über die Lokalpresse an die Öffentlichkeit.
Dies ruft nun wiederum die CDU-Ratsfraktion auf den Plan. Sie will mit der Anwohnerschaft am 05.03.2025 ab 18 Uhr in einer „Bürgerversammlung“ in der Aula der Hildegardis-Schule (Klinikstraße 1) ins Gespräch kommen und teilt mit: Sie habe verstanden! Das Parkraum-Problem dürfe nicht von Rot/Grün und der Verwaltung ignoriert oder kleingeredet werden. Sie wolle mit der Anwohnerschaft gemeinsam eine Lösung entwickeln, die sie dann in den Rat einbringen könne (siehe https://cdu-bochum.de/presse/lokal/1415/Castroper-Strasse-CDU-laedt-zur-Buergerversammlung.html ).
Was aber ist neben dem Wegfall von Parkplätzen mit den weiteren beim Umbau abzuwägenden Belangen? Was ist mit dem Durchgangsverkehr per PKW, ÖPNV, Rad oder zu Fuß, was mit der angeblich erforderlichen Fällung von 20 Bäumen oder dem angestrebten Schwammstadt-Modell. Soll darüber nicht gesprochen werden? Ist der Workshop vielleicht nur dem Kommunalwahlkampf geschuldet?
Ein Workshop mit der Anwohnerschaft zur befürchteten Parkraumnot ist noch keine Öffentlichkeitsbeteiligung! Das Netzwerk hofft deshalb auf zahlreiche Teilnahme nicht nur aus der unmittelbaren Anwohnerschaft. Diese Veranstaltung soll nämlich offenbar nicht mehr auf die unmittelbar Betroffenen beschränkt sein.
Damit hätte die CDU-Ratsfraktion die Gelegenheit, zumindest zum Teil das nachzuholen, was die Verwaltung erneut versäumt hat. Zwar käme die Beteiligung aller Interessierten wieder einmal zu spät. Ein Versuch der gemeinsamen Erarbeitung eines alle Belange abwägenden Lösungsvorschlags könnte vielleicht weiteren Vertrauensverlust in der Bochumer Zivilgesellschaft eindämmen. Und im Kommunalwahljahr wäre das sicherlich nicht hoch genug zu bewerten.