
Die für die Sitzung des Umweltausschusses am 12.06.2025 nun vorliegende Mitteilung der Verwaltung, wie sich diese die temporäre Wegeführung der Opeltrasse in Steinkuhl/Laer bis zum Bau der Brücke über die A448 vorstellt (siehe hier https://bochum.ratsinfomanagement.net/vorgang/?__=UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZRQIVPuqATGQRm-s8OBBNkU ), zeigt zunächst: Die von der Bezirksvertretung Süd nach Eingabe des Netzwerks angeordnete Öffentlichkeitsbeteiligung war erforderlich!
Nach der Vorlage will die Verwaltung aus den in der Bürgerversammlung vorgeschlagenen Umleitungsvarianten den Vorschlag aufgegriffen haben, zwei temporäre Umleitungen einzurichten. Die Wegeführung solle über zwei Strecken geführt und entsprechend ausgeschildert werden:
- Von Westen von der Steinkuhlstraße nördlich um den Sportplatz durch die Grünanlage Auf der Heide, am Tsukubaring entlang, über die Markstraße auf die vor der A448-Abfahrt im Bau befindliche Rampe zur Opeltrasse (orange Markierung im der Mitteilung angehängten Plan). Mit dieser Streckenführung sollen keine Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen zu queren sein. Zu queren wären aber die A448-Ab-/Auffahrten am Tsukubaring.
- Von Osten über die ursprünglich von der Verwaltung geplante südliche Umleitung von der vor der A448-Abfahrt im Bau befindlichen Rampe zur Opeltrasse über die Markstraße bis zum JUMA und dann durch Wald und Wiese zur Böschung an der A448 (gelbe Markierung im der Mitteilung angehängten Plan). Bei Nutzung der ursprünglichen Umleitung allein in dieser Richtung würde eine Querung der Markstraße tatsächlich entfallen.
Aber warum muss dann noch die Mittelinsel in Höhe der geplanten Rampe an der Markstraße errichtet werden? Nach der Verwaltungsmitteilung soll hierdurch Sicherheit für im Bereich der A448-Abfahrt querende zu Fuß Gehende oder Radfahrende geschaffen werden. Wer aber will im Bereich der dortigen A448-Abfahrt die Markstraße zu Fuß queren? Die Straße weist auf der östlichen Seite gar keinen Fußweg auf (Foto hier https://wolke.bo-aktiv.de/s/250602_Wolf_OpelT_Bild_03 ). Offenbar soll die Möglichkeit bleiben, auch aus Westen kommend die ursprüngliche Umleitung von der Steinkuhlstraße durch Wiese und Wald über Markstraße mit dem Rad zu nutzen. Hierzu fehlt dann aber aus dem Wald kommend eine Querungshilfe auf der Markstraße in Höhe JUMA.
Fazit: Die nun vorgestellte Lösung ergänzt lediglich die ursprünglich für beide Richtungen über die Markstraße geplante Südumgehung (jetzt ohne Querung in Höhe JUMA), um eine lediglich in Ostrichtung ausgewiesene Nordumgehung. Ein Vorschlag in der Bürgerversammlung hingegen sah eine nur nach Osten ausgeschilderte und nutzbare Nordumgehung und eine hiervon getrennte nur nach Westen ausgeschilderte und nutzbare Südumgehung vor.
Nach der Verwaltungsmitteilung soll für die von Westen kommende Nordumgehung zwar keine zusätzliche bauliche Änderung erforderlich sein. Aber muss die zuständige Bezirksvertretung nicht den zurzeit dem Fußverkehr vorbehaltenen Weg durch den Auf der Heide Park (Foto hier https://wolke.bo-aktiv.de/s/250602_Wolf_OpelT_Bild_02 ) zunächst zum Radfahren freigeben, wie es bei der Julius-Philipp-Trasse erforderlich gewesen wäre?
Warum ist das Protokoll der Bürgerversammlung mit den 6 Umgehungsvorschlägen nicht veröffentlicht worden und nicht einmal der Vorlage für die Gremien angehängt? Protokolle zur Beteiligung an der Planung zum Emscher-Park-Radweg sind noch heute auf der städtischen Seite online einsehbar ( siehe hier https://www.bochum.de/Tiefbauamt/Buergerbeteiligung-zur-Neugestaltung-Grummer-Bach ).
Und warum ist dem Umweltausschuss der aktuelle Umleitungsvorschlag nicht zur Beschlussfassung vorgelegt worden? Soll die Umleitung etwa ohne den Ausschuss als „Geschäft der laufenden Verwaltung“ erledigt werden? Hierunter fallen die nach Regelmäßigkeit und Häufigkeit üblichen Geschäfte, die auf „eingefahrenen Gleisen“ erfolgen und weder wirtschaftlich noch grundsätzlich von wesentlicher Bedeutung sind. Für den Bezirk Süd war die Umleitung zumindest so bedeutend, dass eine Bürgerversammlung angeordnet wurde. Die nun aus den dort aufgezeigten 6 Varianten entwickelte Lösung soll dann aber alltäglich und unbedeutend sein?
Als bloße Mitteilung ohne angehängtes Protokoll vermittelt die Vorlage den Eindruck, die Entscheidung zur Umleitung solle am Umweltausschuss vorbei erfolgen. Dem können die Ausschussmitglieder entgegenwirken, indem sie die Vorlage des Protokolls verlangen und die Entscheidung über die Umleitung an sich ziehen. Dies erscheint allein wegen der aufwendigen (für eine nur von Osten zu nutzende Umleitung über die Markstraße überhaupt nicht erforderliche) Mittelinsel auf der Markstraße und der aufwendigen Arbeiten für den Weg durch Wald und Feuchtwiese angezeigt. Am Übergang von Wald in die Wiese hat der Regenfall in der Nacht vom 31. 05. auf den 01.06. erhebliche Spuren hinterlassen (Foto hier https://wolke.bo-aktiv.de/s/250602_Wolf_OpelT_Bild_01 Welche Folgen würden erst Starkregenereignisse auf der Trasse und in der Umgebung auslösen? Hier erscheinen erhebliche bauliche Sicherungsmaßnahmen erforderlich. Allein die Anlage eines erhöhten Weges auf einer Schotterunterlage dürfte da nicht ausreichen. Hier sollte der Verwaltung ein Prüfauftrag erteilt werden.