Die Anwohnerschaft am Grabeland Am Ruhrort kommt einfach nicht zur Ruhe! Im letzten Jahr wurde ihr zunächst monatelang das wasserwirtschaftliche Gutachten vorenthalten, mit dem die von den Betroffenen vor Ort schon immer angenommene Unbebaubarkeit des Grabelands schließlich auch offiziell bestätigt wurde. Erst Anfang Oktober 2024 hat der Planungsausschuss dann beschlossen, das Verfahren für eine Bebauung des Grabelandes endlich einzustellen. Damit hatte das jahrelange Tauziehen zwischen Planungsamt und Anwohnerschaft um die Planung für eine Bebauung in dem natürlichen Regenrückhaltebecken, die mit Überflutungsgefahren für weite Teile Dahlhausens verbunden gewesen wäre, doch noch ein gutes Ende gefunden.
Kurz vor Beginn des gesetzlich festgelegten Fällverbots lässt die Stadt jetzt einen Bagger zu Baumfällungen im Grabeland anrücken. Warum nur?
Gerade erst hat die Verwaltung doch für die Ratssitzung am 13.02.2025 mitgeteilt (Vorlage hier einsehbar https://bochum.ratsinfomanagement.net/vorgang/?__=UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZa1sCFdq45Ue2IacZ0KU5cghttps://bochum.ratsinfomanagement.net/vorgang/?__=UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZa1sCFdq45Ue2IacZ0KU5cg ), dass noch nicht feststehe, welche genaue Nutzung oder Gestaltung das mittlerweile durch die Stadt Bochum zur Sicherung als Retentionsfläche angekaufte Grabeland erhalten werde. Es werde durch ein beauftragtes Ingenieurbüro geprüft, ob die Fläche im „Zentralen Abwasserplan“ für Dahlhausen eine wesentliche Funktion übernehmen könne. Auch eine gemeinsame Nutzung als wasserwirtschaftliche und ökologische Kompensationsfläche solle noch von den Fachämtern geprüft werden. Warum wird gefällt, wenn es noch keinen Plan gibt?
Und was soll überhaupt gefällt werden? Die Aussagen der mit den Fällungen vor Ort befassten Arbeiter sind widersprüchlich: Erst sollten angeblich Bäume mit einem Durchmesser von mehr als 8 cm stehen bleiben, dann nur noch solche mit mehr als 25 cm?
Fest steht nur: Die Stadt hat wieder einmal die unmittelbare Anwohnerschaft überhaupt nicht informiert!
Legte die Stadt im August 2024 anlässlich der Herausgabe des wasserwirtschaftlichen Gutachtens noch Wert darauf, alle Anlieger*innen zeitgleich vor allen anderen über die weitere Vorgehensweise zu informieren, verfährt man heute offenbar nach dem Motto: Die Betroffenen merken doch als erste, wenn die Bagger rollen!
Es dürfte also Bezirksbürgermeister Marc Gräf obliegen, die Information zeitnah nachzuholen. Denn die Verantwortlichen im Bochumer Rathaus haben offenbar immer noch nicht erkannt, wie wichtig frühzeitige Information vor Ort ist – und das nicht nur im Kommunalwahljahr!
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