Das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung hat vor der am 18.01.2022 online abgehaltenen Informationsveranstaltung zur „Neugestaltung Grummer Teiche“ kritisiert, dass wieder einmal keine Bürgerbeteiligung angekündigt war und nicht einmal die Möglichkeit einer Stellungnahme zu den vorzustellenden Plänen per E-Mail angeboten wurde.
Aber dann hat die Verwaltung eingelenkt und es wehte doch noch ein Hauch von Bürgerbeteiligung durch Grumme!
Am Tag der Info-Veranstaltung fand sich auf der Website der Stadt Bochum der Hinweis, dass bis zum 31.01.2022 erneut noch Anregungen, Wünsche und Ideen an die Email-Adresse NeugestaltungGrummerBach@bochum.de geschickt werden können. Aber damit nicht genug: Während der mehr als zweistündigen Veranstaltung selbst konnten die ca. 80 Teilnehmenden immer wieder Fragen stellen und Anregungen machen. Zudem sind die Ergebnisse der digitalen Infoveranstaltung unter
- Freiraum Grummer Teiche – Dokumentation
- Präsentation zur Neugestaltung
- Präsentation Vorentwurf
- Präsentation Neugestaltung Ausblick
online gestellt. Und für den Fall, dass danach noch grundlegende Änderungen eingearbeitet werden müssten, wird eine nochmalige Informationsveranstaltung in Aussicht gestellt.
Da lässt sich erahnen, wie echte Bürgerbeteiligung in Bochum einmal aussehen könnte!
Aber warum nicht gleich so? Wie viele Interessierte mögen sich durch die bloße Ankündigung des Termins ohne Darstellung des Ablaufs und der Möglichkeit zur erneuten Stellungnahme gar nicht erst eingeladen gefühlt haben? Wieder so eine bloße Bürgerinformation als Bürgerbeteiligung ausgewiesen, mag sich die eine oder der andere da gedacht haben. Und davon hatte Bochum in den letzten Jahren ja nun wirklich mehr als genug! Wer Bürgerbeteiligung will, darf in der Einladung nicht den Eindruck erwecken, diese gerade nicht zu wollen. Und wer Bürgerbeteiligung will, muss für Stellungnahmen auch eine angemessene Frist einräumen. Das Netzwerk fordert die Verwaltung deshalb auf, die nicht einmal 14 Tage betragende Frist zur Stellungnahme um 2 Wochen zu verlängern.
Der Ablauf der Veranstaltung, die Möglichkeit weiterer Stellungnahmen und das in Aussicht gestellte mögliche weitere Verfahren lassen das Netzwerk hoffen, dass die Verwaltung zumindest in Grumme erkannt hat, wie wichtig mehr Bürgerbeteiligung für mehr Akzeptanz einer Stadtentwicklungsmaßnahme sein kann. Und vielleicht gibt es beim nächsten Mal dann auch ein analoges Beteiligungsformat für all diejenigen, die nicht im Netz unterwegs sind – die waren und sind auch jetzt ausgeschlossen.
Das Netzwerk wird auch den weiteren Beteiligungsprozess in Grumme aufmerksam begleiten.